Vor Kurzem wurde EXACON-IT Geschäftsführer Klaus Bulant von der Badener Zeitung interviewt. Im Artikel spricht er über die Gründe für den Anstieg von Cyberkriminalität und die Anfänge seiner Firma.

Agieren, bevor es zu spät ist
Cyberkriminalität nimmt rasend schnell zu

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht eine „Gewinnverständigung“, ein „Zustellversuch“ oder eine „Kontoaktualisierung“ im Mail auftaucht. Neben diesen plumpen Versuchen zu Daten zu kommen, gibt es aber viele wesentlich raffiniertere, die Unternehmen sehr viel Geld kosten können.

„Cybercrime ist in den letzten Jahren exponentiell gestiegen. Je mehr wir vom Papier ins Elektronische verlagern, je mehr verschieben sich auch die Gangster ins Virtuelle“, bringt es der Badener Klaus Bulant auf den Punkt.

Bereits in den Anfangszeiten der Informationstechnologie war Bulant für die Industrie als Software-Entwickler tätig. „Als 1984 der erste Mac auf den Markt kam, war ich von der unglaublichen Technologie der Zukunft fasziniert“, erinnert sich der Experte, der die Technik des ersten Apple-Centers in Österreich aufgebaut hat.

„Mein Anspruch war es aber, über die Apple-Welt hinauszugehen und die unterschiedlichen Systeme zu integrieren, um den Datenaustausch zwischen den verschiedenen Welten zu ermöglichen. Damals sind auch bereits die ersten Security-Themen aufgekommen. Mit den Anfängen des Internets, hat sich auch die Frage gestellt, wie man sich gegen das Netz da draußen schützen kann“, schildert Klaus Bulant, der im Jahr 1994 sein eigenes Unternehmen „EXACON-IT“ gegründet hat.

Dass er mit seinen Befürchtungen bezüglich missbräuchlicher Verwendung von Daten schon vor fast 30 Jahren völlig richtig lag, zeigt ein Blick in die Statistik. Kein Tag vergeht, an dem nicht größere, aber auch ganz kleine Unternehmen Ziel von Kriminellen werden. Die Vorgangsweise wird dabei immer raffinierter, das Ziel bleibt aber dasselbe. Daten werden „gestohlen“ ganze Systeme unbrauchbar gemacht. Erst gegen Zahlung von Lösegeldern können Betriebe ihre Arbeit wieder aufnehmen.

„Ich höre von Firmen immer wieder, dass sie ohnehin ein Backup hätten und meinen, damit sicher zu sein. Dann stellt sich aber oft heraus, dass diese Daten oft schon Monate zuvor von den Kriminellen gelöscht wurden, bevor nach dem Diebstahl der aktuellen Daten der eigentliche Erpressungsversuch beginnt. Dann ist es leider zu spät. Ich kann nur allen empfehlen, sich an uns zu wenden, bevor der Bildschirm schwarz bleibt“, plaudert Bulant aus der Schule.

Er ist auch überzeugt, dass es gar nicht allzu schwierig ist, in die Systeme einzudringen, da die Software, die heute auf den Markt kommt, oft noch gar nicht richtig ausgetestet ist. „Früher hat man sich dafür mehr Zeit genommen, heute will jeder der Erste sein“, erläutert der Badener IT-Experte, der die Daten seiner Kunden an drei verschiedenen Orten auf drei verschiedenen Medien sichert. Darüber hinaus setzt er noch auf zwei Glasfaserleitungen von unterschiedlichen Anbietern. Er empfiehlt auch Kleinstunternehmen, sich nicht in Sicherheit zu wiegen. „Heute gibt es keinen noch so Kleinen mehr, der für die Kriminellen nicht interessant wäre.“

Bildtext: Der Badener IT-Experte Klaus Bulant befasst sich seit vielen Jahren mit der Problematik der Cyberkriminalität. 1994 hat er EXACON-IT mit dem Ziel gegründet, den „Bösen“ möglichst immer einen Schritt voraus zu sein.

Erschienen in Badener Zeitung, 27. Oktober 2022
Autor: Rainer Dietz, Badener Zeitung
Foto: RaDi, Badener Zeitung